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Psychologische Beratung für Frauen: Warum sie so wichtig ist

Aktualisiert: 27. Aug.

Frauen jonglieren oft zwischen Beruf, Familie und persönlichen Erwartungen. Hinzu kommen gesellschaftliche Rollenbilder und der Anspruch, in allen Bereichen zu „funktionieren“. Eine psychologische Beratung für Frauen bietet hier professionelle Unterstützung: Sie schafft Klarheit, stärkt Selbstwert und hilft bei wichtigen Lebensentscheidungen.


„Illustration zur psychologischen Beratung für Frauen – zwei Frauen im Gespräch in einer Beratungssituation. Symbolbild für professionelle Unterstützung bei Selbstwert, Entscheidungen, Beruf und Familie.

Abbildung der Autorin des Blogbeitrags - Laureen Süß, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.) und psychologische Beraterin - Psychologische Beratung Düsseldorf

Im Folgenden erfährst du, welche Themen besonders häufig in der Beratung von Frauen auftauchen, warum eine spezialisierte Beratung sinnvoll ist, wie der Ablauf einer Beratung typischerweise aussieht und welche Grundprinzipien – insbesondere Vertraulichkeit – dabei gelten.



Typische Themen in der psychologischen Beratung für Frauen


Viele Frauen suchen psychologische Unterstützung, wenn sie in einer Situation feststecken, sich überlastet fühlen oder vor wichtigen Entscheidungen stehen. Die Themen sind vielfältig, häufig wiederkehrend sind jedoch folgende Bereiche:



Beruf & Karriere: Frauen im Spannungsfeld von Ambition und Selbstzweifel


  • Gehalt und Karriereentwicklung: Viele Frauen erleben Unsicherheit in Gehaltsverhandlungen oder bei der Frage nach Beförderungen.


  • Selbstzweifel und Selbstwert: „Bin ich gut genug?“ – eine häufige Frage, die in Beratungsgesprächen auftaucht.


  • Führung und Verantwortung: Frauen in Führungsrollen stehen oft vor zusätzlichen Erwartungen und Rollenkonflikten.


  • Berufliche Neuorientierung: Besonders nach Lebensumbrüchen wie Elternzeit oder Kündigung suchen viele Frauen nach neuer Orientierung.


Ergänzend: Neu in der Führungsrolle? Vermeide diese Stolperfallen.


Familie & Vereinbarkeit: Zwischen Care-Arbeit und Karrierewunsch


  • Rollenvielfalt: Mutter, Partnerin, Tochter, Berufstätige - die Anforderungen summieren sich.


  • Elternzeit & Wiedereinstieg: Der Übergang zurück in den Beruf ist für viele Frauen eine emotionale und organisatorische Herausforderung.


  • Care-Arbeit & mentale Last: Frauen übernehmen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Fürsorgearbeit, was zu Überlastung führen kann.



Selbstwert & persönliche Entwicklung


  • Perfektionismus: Der Anspruch, alles „richtig“ zu machen, führt oft zu Druck und Erschöpfung.


  • Grenzen setzen: Viele Frauen berichten, dass es ihnen schwerfällt, „Nein“ zu sagen oder ihre Bedürfnisse zu vertreten.


  • Selbstfürsorge: Eigene Bedürfnisse werden häufig hintenangestellt, mit Folgen für das Wohlbefinden.


Siehe auch: Nein sagen im Job - wie gesunde Abgrenzung im Job gelingt.


Entscheidungsfindung & Lebensgestaltung


  • Berufliche und private Weichenstellungen: Jobwechsel, Trennung oder Familienplanung.


  • Ambivalenz und Unsicherheit: Entscheidungen werden oft durch innere Konflikte oder gesellschaftliche Erwartungen erschwert.


  • Zukunftsplanung: Wo will ich in fünf oder zehn Jahren stehen?




Warum eine spezialisierte psychologische Beratung für Frauen hilfreich ist


Psychologische Beratung für Frauen unterscheidet sich nicht grundsätzlich von allgemeiner psychologischer Beratung. Aber sie berücksichtigt spezifische Lebensrealitäten, die Frauen überdurchschnittlich häufig betreffen. Dadurch können gezielt Strategien entwickelt werden, die Frauen individuell stärken.


1. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen


Studien zeigen, dass Frauen häufiger von „Role Strain“ betroffen sind, also der gleichzeitigen Belastung durch verschiedene Rollen (z. B. Berufstätige, Mutter, Partnerin) (Barnett & Hyde, 2001). Diese Mehrfachbelastung kann zu Stress, Unsicherheit und dem Gefühl der Überforderung führen.


2. Geschlechtsspezifische Herausforderungen im Beruf


  • Gender Pay Gap und geringere Aufstiegschancen sind nach wie vor Realität.

  • Unconscious Bias beeinflusst, wie Frauen im Berufsleben wahrgenommen und bewertet werden.

  • Psychologische Sicherheit in männlich dominierten Branchen kann erschwert sein, wodurch Frauen in Meetings oder Führungsrunden weniger sichtbar werden.


3. Psychologische Muster bei Frauen


Frauen neigen – wissenschaftlich belegt – stärker zu internalisierenden Mustern wie Grübeln, Selbstkritik oder Perfektionismus (Nolen-Hoeksema, 2012). Ein spezialisiertes Beratungsangebot trägt dem Rechnung und schafft Raum, diese Muster bewusst zu reflektieren und zu verändern.



Ablauf einer psychologischen Beratung


Eine psychologische Beratung ist klar strukturiert, gleichzeitig individuell zugeschnitten.


  1. Erstgespräch

    • Kennenlernen und Klärung des Anliegens.

    • Besprechung der Erwartungen und Ziele.

    • Transparente Informationen über Rahmenbedingungen (Dauer, Kosten, Schweigepflicht).


  2. Analysephase

    • Vertiefung des Themas: Was ist das Kernproblem?

    • Identifikation von hinderlichen Denkmustern, Glaubenssätzen und Ressourcen.


  3. Ziel- und Lösungsarbeit

    • Entwicklung von Handlungsoptionen.

    • Stärkung von Selbstwirksamkeit und Klarheit.

    • Praktische Methoden: Entscheidungsfindungstechniken, Stressbewältigung, Rollentraining.


  4. Abschluss und Transfer

    • Zusammenfassung der Ergebnisse.

    • Planung der nächsten Schritte für den Alltag.

    • Reflexion über den Beratungsprozess.



Vertraulichkeit: Ein sicherer Raum für Frauen


Ein zentrales Prinzip psychologischer Beratung ist Vertraulichkeit. Alle Gespräche finden in einem geschützten Rahmen statt und unterliegen der Schweigepflicht. Inhalte werden nicht nach außen getragen. Das schafft Sicherheit und ermöglicht ehrliche Auseinandersetzung mit auch sensiblen Themen.


Darüber hinaus gilt:


  • Beratung ist freiwillig und jederzeit kündbar.

  • Der Beratungsprozess ist transparent: Ziele, Vorgehen und Methoden werden stets gemeinsam abgestimmt.

  • Der Beratungsraum ist ein wertfreier Raum, in dem die Klientin sich zeigen darf, ohne bewertet zu werden.



Psychologische Beratung oder Psychotherapie?


Psychologische Beratung ist keine Psychotherapie. Sie richtet sich an Menschen, die psychisch gesund sind, aber in bestimmten Lebenssituationen Unterstützung brauchen.


  • Beratung: Unterstützung bei Entscheidungen, Konflikten, Belastungen oder persönlicher Weiterentwicklung.

  • Therapie: Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depression, Angststörungen oder Traumata.


Wichtig: Wenn während einer Beratung Hinweise auf eine psychische Erkrankung deutlich werden, kann eine Weitervermittlung an eine Psychotherapeutin oder einen Arzt sinnvoll sein.




Fazit: Warum sich psychologische Beratung für Frauen lohnt


Psychologische Beratung für Frauen bietet die Möglichkeit, sich mit den eigenen Fragen und Herausforderungen in einem geschützten Rahmen auseinanderzusetzen. Ob es um Selbstwert, Beruf, Familie oder Entscheidungen geht: durch professionelle Unterstützung lassen sich Klarheit gewinnen, Handlungsmöglichkeiten entwickeln und die eigene Lebensgestaltung selbstbewusster angehen.

Eine spezialisierte Beratung berücksichtigt dabei die besonderen Lebensrealitäten von Frauen und trägt so zu nachhaltigen Veränderungen und mehr innerer Stärke bei.



Du bist an einer psychologischen Beratung interessiert?




🔎 FAQ – Psychologische Beratung für Frauen


1. Wie viele Sitzungen sind üblich?

Das ist individuell. Manche Anliegen lassen sich in wenigen Gesprächen klären (z. B. eine akute Entscheidung), andere erfordern mehrere Sitzungen über Wochen oder Monate.


2. Ist psychologische Beratung anonym möglich?

Ja, Beratungen können auch online stattfinden, was zusätzliche Diskretion und Flexibilität bietet.


3. Wie unterscheidet sich Beratung von Coaching?

Coaching ist oft stärker leistungs- und zielorientiert, während Beratung auch emotionale und persönliche Dimensionen berücksichtigt.


4. Muss ich bestimmte Themen mitbringen?

Nein. Alles, was dich beschäftigt, kann Thema sein, sowohl beruflich als auch privat.


5. Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

In der Regel nicht, da psychologische Beratung keine Therapie darstellt. Sie ist eine private Leistung.



Quellen:

  • Barnett, R. C., & Hyde, J. S. (2001). Women, men, work, and family. An expansionist theory. American Psychologist, 56(10), 781–796.

  • Nolen-Hoeksema, S. (2012). Emotion regulation and psychopathology: The role of gender. Annual Review of Clinical Psychology, 8, 161–187.

  • World Health Organization (2021). Gender and mental health.

  • Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs). Richtlinien für Psychologische Beratung.

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Kontakt

Psychologische Beratungspraxis Düsseldorf

Laureen Süß, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.)

Telefon: +49 15565022536

E-Mail: info@psychologischepraxis-duesseldorf.de

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