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Stress im Job: 5 effektive Tipps zur Stressbewältigung und was du vermeiden solltest

Aktualisiert: 27. Aug.

Du möchtest Stress im Job reduzieren? In diesem Beitrag erfährst du, welche Strategien wirklich helfen und welche du lieber vermeiden solltest. Du lernst 5 wissenschaftlich fundierte Strategien zur Stressbewältigung kennen, die du direkt in deinen Alltag integrieren kannst.


Illustration einer gestressten Frau mit den Händen am Kopf, daneben der Text „Stressbewältigung im Job – Strategien zum Stressabbau im Job“, Titelbild der psychologischen Beratungspraxis Laureen Süß zum Thema Stress am Arbeitsplatz.

Abbildung der Autorin des Blogbeitrags - Laureen Süß, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.) und psychologische Beraterin - Psychologische Beratung Düsseldorf

Warum wir Stress im Job oft unterschätzen


Beruflicher Stress ist heute eher die Regel als die Ausnahme: Laut der TK-Stressstudie (2021) fühlen sich über 60 % der Erwerbstätigen regelmäßig gestresst. Doch nicht jeder Stress ist gleich. Und nicht jede Strategie, die kurzfristig Entlastung bringt, ist auf lange Sicht hilfreich.


Stress ist keine Schwäche, sondern eine natürliche Reaktion unseres Nervensystems

Unser Gehirn bewertet Situationen ständig auf Bedrohlichkeit. Bei hoher Belastung – Termindruck, Konflikten, Überforderung – schaltet das Nervensystem in den „Alarmmodus“ (Sympathikus-Aktivierung). Die Folge: Herzklopfen, innere Unruhe, Grübelschleifen, Schlafprobleme. Wird dieser Zustand zur Dauerbelastung, steigt das Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen – von Burnout bis Herz-Kreislauf-Problemen. Deshalb ist gesunde Stressbewältigung so wichtig. Doch viele Strategien, die gängig erscheinen, greifen zu kurz:


Was gegen Stress nicht hilft - obwohl es viele denken


  1. „Ich muss einfach noch effizienter werden“


Der Versuch, mit Selbstoptimierung gegen Stress anzugehen, verstärkt oft nur den Leistungsdruck. Psychologisch gesehen führt das zur Verschärfung des Problems, nicht zur Lösung.


  1. „Ich muss da einfach durch"


Aushalten hilft nicht, denn chronischer Stress löst sich selten von allein. Verdrängung und Durchhalteparolen verhindern, dass wir frühzeitig gegensteuern und riskieren langfristige Erschöpfung.


  1. „Ich entspanne mich, wenn der Stress vorbei ist"


Das Problem: Ohne aktive Erholung im stressigen Alltag wird es selten von selbst besser. Gerade in Phasen hoher Belastung ist regelmäßige Erholung essenziell. Wer erst wartet, bis es ruhiger wird, kommt selten dort an.



Stressbewältigung Tipps: Was psychologisch wirklich hilft


Nachfolgend findest du 5 wissenschaftlich fundierte Strategien, die nachweislich helfen, Stress abzubauen.


  1. Stressfaktoren identifizieren: Was setzt dich unter Druck?


Im ersten Schritt ist es wichtig deine Stressquellen zu erkennen, um diese dann im nächsten Schritt entkräften zu können. Unsere Gedanken entscheiden darüber, ob wir eine Situation als überfordernd erleben. Bevor du etwas verändern kannst, musst du also die Stressfaktoren identifizieren.


Nimm dir regelmäßig Zeit zur Reflexion:


  • Welche Situationen lösen bei dir Stress aus?

  • Welche Gedanken verstärken dein Stresserleben?

  • Gibt es bestimmte Verhaltensmuster, die dich zusätzlich belasten?


Tipp: Führe ein Stress-Tagebuch für eine Woche. So erkennst du Muster und kannst gezielter ansetzen.


Passend dazu: Jobwechsel oder bleiben? - Wann berufliche Veränderung Stress reduzieren kann.

Und: Konflikte mit der Führungskraft - Stressquellen durch belastende Arbeitsbeziehungen erkennen.


  1. Gesunde Grenzen setzen – auch im Job


Einer der häufigsten Stressfaktoren im Beruf: das Gefühl, ständig verfügbar oder leistungsfähig sein zu müssen. Viele Menschen – insbesondere Frauen – neigen dazu, sich selbst zurückzustellen. Laut der Transaktionalen Stresstheorie (Lazarus, 1991) hängt unser Stresserleben stark davon ab, wie wir Anforderungen bewerten und welche Ressourcen wir aktivieren.


  • Lerne, Nein zu sagen, ohne Schuldgefühle

  • Kommuniziere deine Bedürfnisse klar, z. B. im Team oder gegenüber Vorgesetzten

  • Unterscheide zwischen dringend und wichtig, denn nicht jede Anfrage erfordert sofort eine Reaktion


Siehe auch: Nein sagen im Job - Strategien für klare Abgrenzung.


  1. Achtsamkeit & Selbstregulation stärken


Regelmäßige Achtsamkeitsübungen helfen nachweislich dabei, das Stressniveau zu senken, die emotionale Selbstregulation zu verbessern und gelassener auf Herausforderungen zu reagieren (Kabat-Zinn, 2003).


  • Achtsames Atmen: z. B. tiefe Bauchatmung: 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus)

  • Mini-Pausen mit Bewegung: Treppe statt Aufzug, kurzer Spaziergang

  • Progressive Muskelentspannung oder achtsames Dehnen


Studien zeigen: Schon wenige Minuten bewusster Atmung senken den Cortisolspiegel.

Passend dazu: Authentizität im Job - Stressbewältigung durch Selbstwahrnehmung und Rollenklarheit.


  1. Soziale Unterstützung nutzen


Stress lässt sich besser bewältigen, wenn wir nicht allein damit bleiben. Soziale Unterstützung ist laut Studien eine der wirksamsten Ressourcen gegen chronischen Stress (Thoits, 2011). Der Austausch mit vertrauen Personen wirkt stresspuffernd, ebenso wie professionelle Beratung.


  • Sprich mit Kolleg:innen, Freunden oder einer Vertrauensperson

  • Teile deine Gedanken, bevor sie sich anstauen

  • Nutze ggf. psychologische Beratung, Coaching oder Supervision



  1. Selbstmitgefühl statt Selbstoptimierung


Dauerstress entsteht oft durch innere Antreiber wie „Ich muss stark sein“ oder „Ich darf keine Schwäche zeigen“. Der Gegentrend: Selbstmitgefühl. Studien zeigen, dass Selbstmitgefühl langfristig das Stresserleben senkt, das Immunsystem stärkt und das emotionale Wohlbefinden fördert (Neff, 2003).


  • Mikro-Momente der Selbstzuwendung: erlaube dir Pausen ohne schlechtes Gewissen, Trinke Tee, höre Musik etc.

  • Entwickle eine mitfühlende innere Haltung statt Selbstkritik. Frage dich regelmäßig: "Was brauche ich gerade wirklich?"



Fazit: Stressbewältigung ist lernbar


Stress gehört zum Leben, doch wie wir damit umgehen, macht den Unterschied. Mit mehr Selbstwahrnehmung, klaren Entscheidungen und gesunden Routinen lässt sich das Stresslevel nachhaltig senken. Wenn du merkst, dass dich bestimmte Situationen immer wieder belasten – sei es im Job, in Beziehungen oder im Umgang mit dir selbst – kann psychologische Beratung helfen, die Ursachen besser zu verstehen und wirksame Strategien zu entwickeln. Dauerstress ist kein persönliches Scheitern, sondern ein Warnsignal und du hast die Möglichkeit, darauf zu reagieren.



Du suchst Begleitung im Umgang mit Stress?


In meiner psychologischen Beratung unterstütze ich dich dabei, belastende Situationen zu klären, Stressmuster zu durchbrechen und gesunde Wege der Selbstregulation zu finden.





🔎 FAQ - Stressmanagement im Arbeitsalltag



Was sind erste Anzeichen für Stress im Job?

Typische Warnsignale sind innere Unruhe, Konzentrationsprobleme, Erschöpfung, Gereiztheit oder körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verspannungen oder Magenprobleme. Diese Symptome deuten darauf hin, dass dein Körper unter Dauerbelastung steht.


Was hilft kurzfristig gegen Stress am Arbeitsplatz?

Kurze bewusste Pausen, Atemübungen, klare Prioritäten sowie der Austausch mit Kolleg*innen oder Vertrauenspersonen können helfen, den akuten Stresslevel zu senken. Auch kleine Routinen wie bewusstes Trinken oder Bewegung an der frischen Luft unterstützen die Regulation


Warum ist Stressbewältigung wichtig für die mentale Gesundheit?

Chronischer Stress erhöht das Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen. Wer frühzeitig lernt, mit Stress umzugehen, schützt aktiv seine mentale Gesundheit und stärkt die eigene Resilienz.


Wie kann ich langfristig besser mit Stress umgehen?

Langfristig wirksam sind Strategien wie Selbstreflexion, das Erkennen eigener Stressmuster, das Setzen gesunder Grenzen und der Aufbau mentaler Ressourcen: zum Beispiel durch Routinen, soziale Unterstützung oder professionelle Begleitung.


Wann ist psychologische Beratung bei Stress sinnvoll?

Wenn du merkst, dass sich belastende Themen wiederholen oder du dich dauerhaft gestresst, erschöpft oder innerlich zerrissen fühlst, kann psychologische Beratung helfen. Sie bietet Raum, um Ursachen zu erkennen, neue Perspektiven zu entwickeln und gesunde Strategien zu finden.


Warum bin ich ständig gestresst?

Oft liegt das an einem Zusammenspiel aus innerem Druck, äußeren Anforderungen und mangelnder Selbstfürsorge. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.


Quellen:


  • Techniker Krankenkasse (2021): Stressstudie „Entspann dich, Deutschland“.

  • Lazarus, R. S. & Folkman, S. (1984): Stress, Appraisal, and Coping. Springer Publishing.

  • Kabat-Zinn, J. (2003): Achtsamkeit als Weg aus dem Stress. Arbor Verlag.

  • Neff, K. D. (2003): The development and validation of a scale to measure self-compassion. Self and Identity, 2(3), 223–250.

  • Thoits, P. A. (2011): Mechanisms Linking Social Ties and Support to Physical and Mental Health. Journal of Health and Social Behavior, 52(2), 145–161.

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Psychologische Beratungspraxis Düsseldorf

Laureen Süß, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.)

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